Bei der Klopfakupressur werden bestimmte Akupressurpunkte beklopft und die Wahrnehmung unseres Anliegens durch sprachliche Impulse fokussiert, um Stress und emotionale Belastungen zu lindern und aufzulösen.
Manche Probleme wirken wie ein großer, unüberwindbarer Berg, der vor einem liegt. Einfach geradeaus zum Gipfel zu rennen ist dabei selten zielführend. Heruntergebrochen auf einzelne Etappen wirkt die Herausforderung dann machbar.
Durch die Wiederholung des Prozesses „Wahrnehmen – Klopfen – Durchatmen – Entdecken“ ist es möglich, sich dem eigentlichen Problem Schritt für Schritt zu nähern und dabei eine immer höhere Ebene der Erkenntnis zu erlangen, bis man am Ende eine neue Perspektive auf das Anliegen bekommt.
Wahrnehmen
Für mich liegt der Kern der EFT-Arbeit in der Wahrnehmung der emotionalen Aspekte eines Anliegens und des Klopfens mit dem Ziel, diese emotionalen Aspekte zu lindern.
Von daher steht das „In-Sich-Hineinfühlen“ auf dem Weg zu einer neuen Perspektive meiner Ansicht nach an erster Stelle.
Klopfen
Dann werden bestimmte Akupressurpunkte im Gesicht und am Körper leicht beklopft.
Hierbei nutze ich Wörter oder Satzteile als Impulse, um die Aufmerksamkeit auf das Anliegen und die körperliche Wahrnehmung gerichtet zu halten.
Durchatmen
Ich baue immer wieder Pausen ein, in denen wir durchatmen und reflektieren, was während des Klopfens passiert ist – was hat sich getan? Hat sich Entspannung eingestellt? Welche Eindrücke gibt es?
Entdecken
Ich beobachte häufig, dass sich nach einer Weile Räume öffnen für neue, überraschende Einsichten, die dabei helfen, die wahren Ursachen eines Anliegens zu enthüllen oder es in einem neuem Licht zu sehen.
Eine neue Perspektive
Oft sind es genau diese verdrängten, negativen Emotionen, die uns daran hindern wir selbst zu sein, unser wahres Ich zu sein und unser volles Potential auszuschöpfen. Es ist unglaublich, was für Auswirkungen die Reduktion von Stress tatsächlich haben kann: Erleichterung, ein Großhirn, was langsam wieder Ideen ausspuckt, tiefgreifende Veränderungen – und eine neue Perspektive in Form von mehr Verständnis und Mitgefühl für sich selbst. Das sind die Momente, für die ich meine Arbeit liebe.
Beim Klopfen arbeiten wir häufig mit dem Satz, „auch wenn ich [mein Problem] habe, liebe und akzeptiere ich mich voll und ganz.“ Dieser Satz ist in der Regel auch ein wenig Wunschdenken, denn selten akzeptieren sich die Menschen mit ihren Problemen: „ich hasse ihn. Und ich hasse es, dass ich ihn hasse.“ – Hier helfe ich, die inneren Konflikte in all ihren Facetten zu benennen und adressiere die emotionale Belastung.
Hier bin ich ganz stark von der Gewaltfreien Kommunikation geprägt und versuche, deren Ideen dabei umzusetzen. Ein wichtiger Aspekt ist dann auch das Spiegeln dessen, was die andere Person gesagt hat. In die Klopfrunden gebe ich immer auch Zitate meines Gegenübers mit hinein. Das soll zum einen verdeutlichen, dass ich die andere Person gesehen und wahrgenommen habe, zum anderen liefern die eigenen Worte aus fremden Munde oft auch überraschende Erkenntnisse.
Für mich ist der Verlauf einer Session eine spannende Entdeckungsreise, von der ich vorher nicht weiß, wo sie hinführen wird. Die Impulse, die ich gebe, stammen sowohl aus der Spiegelung, manchmal aus meiner Erfahrung und manchmal aus meiner Intuition.
Ich muss aber auch nicht wissen, was passiert. Es ist meine Erfahrung, dass die wichtigen Erkenntnisse und neuen Perspektiven ganz authentisch von der Person kommen, – ohne manipulative, suggestive Strategien – wenn sie soweit ist.
Häufig sind Menschen erleichtert, wenn sie einfach nur für einen Moment den Status Quo benennen dürfen, ohne von der Gesprächspartnerin (oder sich selbst) gemaßregelt oder mit guten Ratschlägen erschlagen zu werden. Durch meine Arbeit können wir meist noch viel weiter gehen. Der Moment, an dem ich merke, dass etwas in meinem Gegenüber arbeitet und dass sich ein Durchbruch anbahnt, füllt mich immer wieder mit Freude. Ich habe persönlich sehr viel durch das Klopfen für mich mitnehmen können und bin sehr dankbar, wenn ich dazu beitragen kann, dass ich anderen Menschen dabei unterstützen kann, Mitgefühl für sich selbst zu entwickeln oder ihr volles Potential auszuleben.